Einmal, vor 100.000 Jahren hauste der Drache Dagobert in unseren Wäldern. Er hatte fürchterlich Feuer gespien und hatte den ganzen Tag gefressen. Die Leute hatten den ganzen Tag gezittert und sind in Ohnmacht gefallen. Eines Tages, um die Dämmerstunde hatte der Drache den ganzen See ausgesoffen. Die Leute hatten kein Wasser mehr und die Landschaft war heutrocken. Die Leute konnten sich nicht mehr abwaschen, rasieren und konnten sich nicht mehr baden. Die Leute hatten nachgedacht, tagelang, wochenlang und nicht fiel ihnen ein. Eines Tages, der Mond lachte auch ganz betrübt, galoppierte ein Roß durch die Finsternis. Auf dem Roß thronte ein Prinz. Er hieß Wunibald und kam vom utopischen Ozean. In der Manteltasche hatte er eine Flasche Melissengeist. Die Leute schauten den Prinzen Wunibald wunderlich an, denn er sah aus, wie drei Tage Regenwetter. Der Prinz sah sofort, daß den Leuten etwas wie ein Mühlstein am Herzen liegt. Bei einem gemütlichen Lagerfreuer erzählten die Leute dem Prinzen, daß ein Drache in der Gegend haust, der alle Seen aussaft. Der Prinz war bärenstark und heimlich aufgeputscht. Er nahm einen Schluck Melissengeist und sprach: Mit diesem Drachen werde ich fertig, ohne mit dem kleinen Finger zu zucken!”
Die Leute waren von den Worten des Prinz Wunibald ganz betäubt. Am nächsten Tag, früh morgens, der Nebel schliech über die Wiesen, da machte sich der Prinz auf dem Weg zum Drachen. Seine Augen wurden fürchterlich schlecht, als er den Drachen sah. Mit dem Schwanz hatte der Drache dem Prinzen eins gedonnert, daß er anfing, die Baume zu zählen. Als der Prinz sich von der Betäubung erholte, nahm der Wunibald die Füße auf die Achsel und staubte davon. Die Leute mußten nun warten, bis der Drache von allein starb. Doch eins hatten sie aus der Geschichte gelernt, sie glaubten nie mehr an Helden und anderen starken Männern und ihren großen Mäulern. Wie man sieht, gibt es nur im Märchen HELDEN, JA, JA!
Georg Paulmichl
1980, Leseproben, Korrespondenz
Veröffentlichungen:
2013, Georg Paulmichl Online Archiv
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