Vor nicht allzulanger Zeit lebte ein Mann mit unbegrenzten Reichtümern. Er hieß Sulten und besorgte riesige Geschäfte. Auch beim hohen Weltrat war der Sultan immer im Gespräch. Seine Besitztümer schwollen über alle Ränder und Maße. Die Zeit reichte dem Sultan zur Besinnung nie aus. Denn die Geschäfte wuchsen ihn zu Berge. Langsam verlor er den Blick über das Leben. Tausend Wachen verteidigten seine Gemächer. Niemand durfte über die Schwelle des Sultans treten. Die Angst begegnete ihm bei schrillem Tageslicht. Als der Sultan sich dem Alter näherte wuchs die Angst aus allen Winckeln. Seine Haare wurden weiß und die Augenlichter erloschen. Vor Einsamkeit heulte er am laufenen Band (Vor Einsamkeit verlor er Tränen am laufenden Band). Eines Tages starb er mit gebrochenen Herzen eines Todes. Mit klingenden Klängen wurde er dem Begräbniszug übergeben. Steinerne Denkmäler mahnen noch heute an den Sultan.
Georg Paulmichl
Leseproben, Fax Papier 04, Sammlung Familie Paulmichl
(Anmerkung Archiv: Datierung derzeit unbekannt, Original fehlt)
Veröffentlichungen:
2013, Georg Paulmichl Online Archiv
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