Zur Zeit erleben wir die ekstatische Form des Sozialen. Die Ekstase markiert den Übergang zum Reinzustand, in einer Form ohne Inhalt und ohne Leidenschaft. Die Ekstase ist das Gegenteil von Leidenschaft, weil sie die festgeronnene Form der Hyper-Operation darstellt. Die ersten Zeichen der Aufhebung des Sozialen, werden überdeutlich, in den schauerlich – ekstatischen Gesichtsausdrücken der Sozialrepräsentanten. Wie getünchte Grabsteine oder festgefrorene Gestalten, stehen sie mit ihrer ganzen, offenen Geheinmislosigkeit im Raum des sozialen Getues und sind nicht einmal mehr im Stande, in Ansätzen mit ihrer Erscheinung zu spielen. Das Soziale ist längst in das Stadium der Simulation, der Pornographie, eingetreten. Die Pornographie des Sozialen ist Ausdruck fiir den fatalen Prozess, in dem Menschen, Dinge und Objekte in den jeweiligen Institutionen, der Herrschaft des Sinns unterworfen und somit durch den pausenlosen Diskurs der Klassifikation, des Rasters und des Inventars durch Überzeichnung, zum Verschwinden gebracht werden. [...] Dietmar Raffeiner, Datierung unbekannt
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