Zuerst bin ich Georg Paulmichl in seinen Büchern begegnet: Sie wurden mir von Kolleginnen und Freunden empfohlen, ich erhielt Texte daraus, traf sie in Buchhandlungen an und – kam schließlich nicht darum herum, die Bilder wahrzunehmen, die Texte zu lesen, denn die Mappe „Der Mensch“ aus dem Jahr 2003 wurde mir gleich zweimal geschenkt. Das war 2006; seither habe ich nicht nur ein Buch nach dem andern von vorne bis hinten und wieder zurück gelesen, habe ausgewählte Texte in Lehrveranstaltungen vorgelesen und in Vorträgen zitiert, sondern ich bin nach Prad gereist, um den Dichter und Maler persönlich kennen zu lernen. Und wie Dietmar Raffeiner die Entstehung der Bilder und Texte des Künstlers ermöglicht hat, so ist er auch mein erster Gesprächspartner und Begegnungsbegleiter gewesen – im Frühsommer 2009 in Prad.
Aus der Lektüre, den Begegnungen und Gesprächen ist inzwischen eine freundschaftliche Beziehung geworden und – eine Buchpublikation hervorgegangen, welche „Georg Paulmichls Weg zum Wort“ nachzeichnet und unter dem Titel „Ich habe Glück gehabt, dass es mich gibt“ 2010 im Innsbrucker StudienVerlag erschienen ist: Hier werden erstmals sämtliche bisher veröffentlichten Texte des Dichters und Malers erfasst, und sein schriftstellerisches Werk wird unter verschiedenen Aspekten gewürdigt, gedeutet und erörtert – mit Bezug zu den literarischen Motiven, den Entstehungsbedingungen und den Wirkungen der Texte wie auch zu den Verbindungen zwischen Bildern und Texten, zwischen Malen und Schreiben im umfangreichen Werk des Künstlers.
Für mich ist es ganz einfach eine wiederkehrende Freude, ein anhalten-des Glück, dass mir vor sechs Jahren „Der Mensch“ entgegen gekommen ist, dass ich drei Jahre später seinen Autor und dessen Mitspieler in der Prader Werkstatt getroffen habe und seither regelmäßig wieder sehe – unterwegs mit Georg Paulmichl, der als Künstler die Fülle des Lebens in Bildern und Texten einfängt und ausdrückt: Wer seine Bilder betrachtet, seine Texte liest, erfährt diesen Reichtum, kommt aus dem Staunen nicht heraus und erlebt das schier unermessliche Glück, dass es ihn gibt – den Dichter und Maler wie den Leser und Betrachter!
Basel, Im Oktober 2012
Johannes Gruntz-Stoll
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