Die Wunschfee lebte in einer Zeit, als gerade die Feen auf der Welt waren. Die Feen feierten den ganzen Tag, lachten und machten ein Gelächter. Sie soffen, daß es nur so rauschte. Auch die Wunschfee nahm an den Feierlichkeiten teil.
Doch die Wunschfee saß immer an einer stillen Ecke und schaute dem Geheule zu. Sie sah, daß sie in einem schaurigen Land lebte, in dem das Unvergnügen regierte.
Die Unmoral lebte im Lande und nahm kein Ende. Die Wunschfee sagte zu den anderen Feen, wehe Euch, die ihr schändliche Dinge tut, die Verfluchtheit wird Euch nicht enden.
Die Wunschfee wollte die Feen von der Erbschande befrein. Sie predigte den Feen jeden Tag die Ohren voll, daß sie endlich zur Vernunft sich wandeln. Das Predigen half nichts, es ging immer nur abwärts. Den Tieren und Hunden grauste es, bis zu den Ohren und sie stürmten, wie der Sausewind davon aus dem Land.
Der Wunsch von der Wunschfee ging nie in Erfüllung und es blieben nur verkohlte Wünsche zurück. Eines Tages hat es ihr so ins Herz gestochen, daß die Wunschfee das Land verließ. Sie ging in das Land, wo Tiere und Hunde lebten und wohnte mit ihnen in alle Ewigkeit bis ans Ende des Lebens.
Georg Paulmichl
1980, Korrespondenz mit Leseproben
Leseproben, Fax Papier 04, Sammlung Familie Paulmichl
Veröffentlichungen:
2013, Georg Paulmichl Online Archiv
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